Weihnachten, wie es wirklich war: Inmitten religiöser Traditionen die wahre Geschichte wiederfinden
Matthäus 2,1 – 12 | 10. Dezember 2018 | von Philipp Meinecke
Weihnachten steht vor der Tür, und je nach Familientradition bist du wahrscheinlich voll damit beschäftigt, die Vorbereitungen für den 24. bzw. 25. Dezember zu treffen. Kekse werden gebacken; das Haus ist geschmückt; die LED-Beleuchtung wird überall durch Kerzen ersetzt; Familienfotos werden gemacht; Wettbewerbe für den hässlichsten Pullover werden veranstaltet, und die Debatte, ob du dieses Jahr einen „echten“ Christbaum kaufen sollst, hat wahrscheinlich ebenfalls begonnen. In einigen Familien werden die ersten Geschenke schon jetzt unter den Baum gelegt, andere warten bis zum Heiligen Abend.
Offen gesagt, die Weihnachtszeit kann etwas verwirrend sein – meine Kinder sind gerade erst in Begleitung der Ortsfeuerwehr durch den Wald spaziert und haben den Heiligen Martin mit Laternen gefeiert; dann ist am vergangenen Mittwoch diese ominöse Gestalt namens Nikolaus unangemeldet im Kindergarten, in der Schule und dann auch bei uns zu Hause erschienen und hinterließ einen regelrechten Zuckerschock – das letzte, was meine Kinder brauchten, auch wenn dieses Jahr Zahnbürsten verteilt wurden. Überall ist Weihnachtsmusik zu hören – im Radio, zu Hause und in den Mündern unserer Kinder. Der Duft von Orangenschalen und gemahlenen Nüssen erfüllt das Haus mit einem Feiertagsaroma, das stärker ist als je zuvor… Weihnachtsgeschichten werden angesehen, gelesen und gehört; freudige Erwartung liegt in der Luft.
Wahrscheinlich besitzt du eine Weihnachtskrippe – ich habe unlängst die traditionelle Krippe meiner Familie wiedergefunden, als wir letztes Jahr den Keller meiner Tante ausräumten. Es ist eine typisch bayerische Szene: ein Bauernhaus, ein hölzerner, mit Stroh gepolsterter Trog, das Jesuskind (nahezu unbekleidet – kein gutes Zeugnis für die Eltern!), Maria, Josef, die drei Weisen aus dem Morgenland in der königlich-katholischen Tracht des 16. Jahrhunderts, ein paar Schafe (bei denen hie und da ein oder zwei Beine fehlen), eine Handvoll Hirten, und natürlich Ochs und Esel. Ich habe mich immer wieder darüber gewundert, wie beengt diese Szene gewesen sein muss. Eigentlich war es gut, dass die Herberge überfüllt war und dass die Familie auf das große Bauernhaus (auch das ist weder biblisch akkurat, noch historisch nachweisbar) ausweichen musste, weil dort der notwendige Platz vorhanden war. Die Lieder, die wir singen, vertiefen unser „theologisches Verständnis“ von der Geburt Jesu und dank der Mithilfe des Coca Cola-Mannes bleibt als einziges – abgesehen von der Entscheidung, wo wir „Cousin Eddie“ unterbringen sollen – die Frage, wer nun denn wirklich die Geschenke bringt: Santa oder „das Christkind“.
Inmitten all des Geglitzers, der Traditionen und der Vorbereitungen auf die Festtage kommt die wahre Geschichte von Weihnachten oft zu kurz. Es fällt mir offen gestanden schwer, jene Texte in der Schrift zu lesen, die über die Geburt Christi berichten, ohne dass mir meine eigenen vorgefassten Ansichten in die Quere kommen. Ich lese den Text durch ganz bestimmte Brillen – die Brille der Tradition, der Kindheitserinnerungen, der Folklore, der Gebräuche – und auch durch die Brille genialer Marketingideen, die mir ihre Version von Weihnachten verkaufen wollen. Auch dir wird es nicht anders gehen. Es ist schwierig, nichts in den Text hineinzulesen bzw. dem Text tatsächlich zu erlauben, unseren Glauben und unser Verhalten zu beeinflussen. Mit diesen Gedanken im Sinn möchte ich dich einladen, gemeinsam mit mir Matthäus 2,1-12 aufzuschlagen. Ich möchte über das Thema „Eine ungewöhnliche Einladung − Weihnachten, wie es wirklich war − inmitten religiöser Traditionen die wahre Geschichte wiederfinden“ sprechen.
Wenn es eine Wahrheit gibt, die ich dir heute mitgeben möchte, dann ist es diese: Weihnachten ist Gottes Einladung an dich und mich, dem König zu begegnen und verändert wegzugehen.
Es ist eine Einladung, zu kommen und zu sehen… (Vers 1-8)
1 Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise vom Morgenland nach Jerusalem, die sprachen:
2 Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.
3 Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm;
4 und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle.
5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht durch den Propheten geschrieben:
6 „Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas, denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel hüten wird.“
7 Dann berief Herodes die Weisen heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes;
8 und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht genau nach dem Kind! Wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige. (Matthäus 2,1 – 8; Revidierte Elberfelder Bibel)
Wenn wir Matthäus 2 lesen, dann kann es leicht geschehen, dass wir die Zeitangaben übersehen, die der Text enthält. Die Ereignisse, die hier beschrieben werden, fanden nämlich statt –
- nachdem Jesus in Bethlehem geboren worden war (Vers 1)
- in den Tagen des Königs Herodes (Vers 1), und
- bevor Herodes den Befehl erteilte, alle männlichen Kinder im Alter von zwei Jahren oder darunter zu töten (Vers 16)
Mit anderen Worten: zwischen der eigentlichen Geburt Jesu und den hier beschriebenen Ereignissen ist einige Zeit vergangen. Die Tage der Reinigung waren vorbei, und die Beschneidung Jesu hatte bereits stattgefunden (Lukas 2,21.39). Simeon bekam vor seinem Tod die Gelegenheit, Christus zu sehen (Lukas 2,25-35), und auch die Prophetin Hanna sah ihn (Lukas 2,36-38). Josef, Maria und Jesus befanden sich nicht mehr an dem Ort, wo Er zur Welt kam, sondern wohnten in einem Haus in Bethlehem (Vers 11).
Unser Text enthält zwar keine Altersangaben, aber wir wissen, dass Jesus nicht älter als zwei Jahre gewesen sein konnte (Vers 16) und dass er kein neugeborenes Baby mehr war. Unsere Krippenszene lockert sich bereits ein wenig auf: Josef wird nicht erwähnt; bei der Begegnung in dem Haus in Bethlehem waren offenbar nur Maria, Jesus und die Weisen anwesend (Vers 11).
Es war eine Einladung für die Weisen (Matthäus 2,1-2)
Hier wird die Geschichte spannend. In Jerusalem gab es nämlich bereits einen König der Juden namens Herodes. Genau genommen war er ein „Marionettenkönig“, den die Römer in Judäa eingesetzt hatten, um das von ihnen besetzte Gebiet zu regieren. Und dann kommen auf einmal ein paar Magier (so wörtlich) „aus dem Osten“ nach Jerusalem und beginnen Fragen zu stellen. Die Leute in der Stadt konnten ihnen doch sicher mehr sagen als das, was sie bereits wussten. Was wussten sie? Laut unserem Text befanden sie sich auf der Suche nach dem, „der als König der Juden geboren wurde“ (Vers 2, English Standard Version). Ihre Suche beginnt in den Straßen Jerusalems und führt sie schließlich zum Palast des Königs Herodes. Die Phrase „als König der Juden geboren“ ist deswegen so außergewöhnlich, weil Herodes die Königsherrschaft nicht aufgrund seiner Geburt geerbt hatte, sondern vom römischen Senat zum König bestimmt worden war. Als Nachkomme Esaus hatte er keinen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron Davids, und der einzige Grund dafür, dass er auf diesem Thron saß, war seine Einsetzung durch die damalige Weltmacht Rom.
Versuche dich in diese Situation hineinzuversetzen. Auf einmal tauchen diese Weisen in Jerusalem auf – wie viele es waren, wissen wir nicht – und suchen Den, der „als König der Juden geboren wurde“. Doch damit nicht genug – die Weisen hatten im Osten „seinen Stern“ gesehen – einen Stern, der nur diesem König gehören konnte –und sie hatten eine lange Reise auf sich genommen, um nach Jerusalem zu kommen und ihn anzubeten.
Viel von dem, was wir über die Weisen glauben, ist bestenfalls reine Vermutung, und schlimmstenfalls nichts anderes als religiöse Folklore. Nirgendwo in der Schrift wird eine exakte Anzahl der Weisen genannt, und die Historiker sind geteilter Meinung darüber, ob es drei oder vierzehn waren (Chrysostomus). Auch ihre Namen erfahren wir nicht – Kaspar, Melchior und Balthasar sind spätere Erfindungen, die sich mit der Zeit einbürgerten.
Matthäus erwähnt weder ihre Anzahl, ihre Namen noch ihren Herkunftsort. Der Text sagt schlicht und einfach, dass sie aus dem Osten kamen und dass sie „Magier“ waren – Astrologen und Philosophen, aber keine Könige, wie meist fälschlich angenommen wird. Sie sahen einen seltsamen Stern im Osten und entschlossen sich aus welchem Grund auch immer, diesem Stern zu folgen. Doch nicht nur das, sondern diese Astrologen brachten diesen Stern mit der Geburt eines Königs in Verbindung – nicht irgendeines Königs, sondern des Königs der Juden. Und so nahmen sie eine lange und gefährliche Reise auf sich, um ihn zu sehen und ihn anzubeten.
Aus irgendeinem Grund – warum, erfahren wir nicht – folgen sie einem Phänomen, das sie als Stern bezeichnen, obwohl sich dieser „Stern“ sehr ungewöhnlich verhält: zuerst ist er in einer statischen Position im Osten sichtbar, dann verwandelt er sich in ein bewegliches Objekt, das von Jerusalem in die Richtung zieht, aus der sie kamen, und über einem Haus in Bethlehem stehen bleibt. Die Weisen bringen diesen Stern mit einer bestimmten Person in Verbindung und wissen genau, was sie zu tun haben: den König anbeten. Hier geht es nicht um eine Höflichkeitsbezeugung gegenüber einer hochgestellten Persönlichkeit, oder um Angst oder um Zuneigung; nein, das Wort „anbeten“ bedeutet buchstäblich „sich vor jemandem zu Boden werfen und ihm huldigen“. Es scheint als hätte Gott durch einen kleinen Teil Seiner Schöpfung eine besondere Einladung ausgesprochen, zu kommen… und anzubeten. Doch die Weisen war nicht die einzigen, an die diese Einladung erging: Auf ihre Ankunft in Jerusalem folgte eine
Einladung an die Bevölkerung von Jerusalem (Matthäus 2,3)
Einige Bewohner Jerusalems lernten die Weisen persönlich kennen. Sie hörten ihre Fragen an, und wir können davon ausgehen, dass sich die Nachricht darüber sehr rasch verbreitete. Doch anstatt freudig darauf zu reagieren (wie man erwarten würde), waren sowohl Herodes als auch die Menschen „bestürzt“, als sie es hörten. Wir könnten darüber spekulieren, warum sie sich nicht freuten und warum sie die Ankündigung eines neu geborenen Königs der Juden – der nichts mit Herodes zu tun hatte – beunruhigte. Unklar ist auch, warum niemand die zwei Stunden Fußmarsch auf sich nahm, um das Kind wenigstens zu „sehen“. Die Einladung wurde ausgesprochen, aber die Menschen folgten ihr nicht.
Es war auch eine Einladung an Herodes (Matthäus 2,3.7-9)
Beim Lesen des Textes überrascht uns, wie viele Gelegenheiten Herodes hatte, der Einladung Gottes zu folgen und das Kind zu sehen:
- Im 3. Vers erfährt er von der Suche der Weisen.
- In den Versen 4-7 stellt er selbst Nachforschungen an und bekommt genug Beweise dafür geliefert, dass es sich bei dem Kind nicht nur um irgendeinen König, sondern um den Messias handelt.
- Im 8. Vers sendet er die Weisen nach Bethlehem, während er selbst in Jerusalem bleibt.
Herodes wollte den Messias-König nicht anbeten – er war bestürzt. Über die Gründe können wir wieder spekulieren, doch im Hinblick auf seine ständige Angst vor dem Machtverlust und angesichts der Tatsache, dass er auf einem Thron saß, der aller Wahrscheinlichkeit nach diesem Kind gehörte, liegt auf der Hand, warum sich Herodes weigerte, das Kind anzubeten und warum er laut Vers 16 sogar versuchte, den Messias-König zu töten. Herodes erhielt eine Einladung, doch er weigerte sich, ihr zu folgen.
Es war eine Einladung an die religiöse Elite (Matthäus 2,4-6)
Die Hohenpriester und Schriftgelehrten wurden aufgefordert, die Fragen der Weisen zu beantworten, und sie stellten nicht nur die Verbindung zwischen einem angekündigten König und dem Messias her, sondern auch zwischen dem exakten Zeitpunkt der Entdeckung des Sterns durch die Weisen und einer unmissverständlichen Prophetie im Alten Testament (in Micha 5), wonach der Messias-König in Bethlehem geboren werden sollte. Die große Anzahl parallel stattfindender Begebenheiten schloss aus, dass es sich um einen bloßen Zufall handeln könnte. Die Einladung wurde klar und deutlich ausgesprochen, doch auch die religiöse Elite der damaligen Zeit folgte ihr nicht.
Hier ist der springende Punkt, den du nicht übersehen darfst: die Einladung damals und heute war und ist dieselbe: Komm und begegne dem König.
Die Einladung richtet sich an Ungläubige, die vielleicht nichts anderes kennen als „sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit“, wie sie laut Römer 1,20 „seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut“ wird.
Die Einladung ergeht an Adelige, Herrscher, Könige und Menschen in Autoritätspositionen, sofern sie bereit sind, ihr Streben nach Macht und Kontrolle beiseite zu legen und für die Möglichkeit offen zu sein, dass es jemanden gibt, der über ihnen steht.
Die Einladung ergeht an die Religiösen – an jene, die Zugang zum schriftlichen Wort Gottes haben; die die Gelegenheit haben, Gott kennen zu lernen und seine Wege und Pläne für die Menschheit zu verstehen; an jene, die mit religiösen Aktivitäten beschäftigt sind und zumindest die Möglichkeit haben, die Wahrheiten des Wortes Gottes inmitten von Traditionen und Folklore kennen zu lernen.
Die Einladung ergeht auch an die namenlose Menge – jene, die Zugang und Kenntnis über Gottes Plan haben, oder auch nicht.
Die Einladung ergeht an die Besitzer überfüllter Herbergen und an die Außenseiter der Gesellschaft, die die Schafe hüten. Sie gilt denen, die das Sagen haben und denen, die nichts zu sagen haben. Sie ergeht an die Religiösen und an die Nichtreligiösen. Sie ist gleichermaßen für Fernstehende und für Nahe.
Die Bedeutung von Weihnachten wird nicht an der Größe oder Detailtreue der Krippenszene gemessen – unser Text macht das eindeutig klar – sondern an der Bedeutung der Einladung Gottes an die Menschheit: Kommt und seht!
Weihnachten ist Gottes Einladung an dich und mich, dem König zu begegnen und verändert wegzugehen.
Es ist eine Einladung, zu kommen und den König zu sehen … (Verse 9-11)
9 Sie aber zogen hin, als sie den König gehört hatten. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über der Stelle stand, wo das Kind war.
10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude.
11 Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm, und sie öffneten ihre Schätze und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.
Nachdem die Weisen Näheres darüber erfahren hatten, nach wem sie suchen sollten bzw. wo sie ihn finden konnten – den Messias, den Retter und Erlöser bzw. in Bethlehem, dem Haus des Brotes, wo das Brot des Lebens wohnte, bemerkten sie, dass der Stern seinen Weg fortsetzte und sie genau zu dem Ort führte, wo sich das Kind befand.
Sie „freuten sie sich mit sehr großer Freude“ – der Text ist voll von Superlativen, die beschreiben, was die Weisen empfanden, als sie sahen, wie ihnen der Stern den Weg zeigte. Sie kamen, um einen König zu sehen; doch sie sollten dem Messias begegnen. So ist es oft: Du kommst zu Jesus – aus was für einem Grund auch immer – und sobald du Ihm begegnet bist, wird dir bewusst, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt als du angenommen hast. Aber kommen musst du zuerst!
Beachte, was geschah, als sie das Haus betraten:
- Sie erblickten Jesus;
- sie fielen zu Boden;
- sie beteten ihn an;
- sie öffneten ihre Schätze und brachten Ihm Gaben dar.
Die Magier betrachteten Jesus nicht als hilfloses Baby, sondern sahen Ihn, so wie Er war:
- der König der Juden
- der seit langem verheißene Messias, der gekommen war
Ihre Reaktion übertraf das, was man nach damaliger Sitte tat, wenn man einem Würdenträger begegnete. Sie fielen zu Boden und beteten ihn an – das ist die einzig richtige Reaktion in der Gegenwart Christi, wenn du einmal persönlich erkannt hast, wer Er ist, welche Autorität Er hat, und was das für dich bedeutet. Die Bibel ist voll von Berichten über Menschen, die Christus als Den erkannten, der Er ist, und die Reaktion ist immer dieselbe: Sie fallen zu Boden und beten Ihn an.
Beschränke dich an diesem Weihnachtsfest nicht darauf, nur die Geburt eines Kindes zu feiern, sondern bete Ihn mit jener Ehrfurcht, Ehrerbietung, Bewunderung und Hochachtung an, die Er verdient. Gib dich nicht mit einem Baby in der Krippe zufrieden, sondern erkenne ihn als den König und Messias an; den verheißenen Erlöser, der gesandt wurde, um dich zu retten; den König, der deine Anbetung verdient und verlangt.
Die Weisen gaben Ihm nicht nur irgendwelche Kleinigkeiten, die sie zufällig mitgebracht hatten – nein, sondern sie opferten Ihm aus ihren Schätzen Gaben, die eines Königs würdig waren: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sie gaben ihr Bestes und sie behielten nichts zurück. Sie hatten im Vorhinein überlegt, was sie Ihm opfern wollten, und sie zögerten nicht, ihr Vorhaben zu verwirklichen.
Nachdem Paulus im Römerbrief ausführlich über die verzweifelte Not der Menschheit, über Gottes Lösung für unsere Kernprobleme und über die Mühe schreibt, die Gott auf Sich nahm, um Seinen Plan zu verwirklichen, kommt er in Römer 12,1-3 auf die „einzige angemessene Antwort“ unsererseits zu sprechen, nämlich „dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst …“ (Neue Genfer Übersetzung). Wenn du dem König begegnest, dann gibt es nur eine angemessene Reaktion: die Anbetung. Bete ihn mit deinen Gaben an. Bete ihn mit deinen Talenten an. Bete ihn mit deinem Leben an. Darin besteht der wahre Gottesdienst.
Weihnachten ist Gottes Einladung an dich und mich, dem König zu begegnen und verändert wegzugehen.
Und zum Abschluss …
Es ist eine Einladung, dem König zu begegnen und verändert wegzugehen (Vers 12).
Unser Text sagt: „Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg hin in ihr Land“. Ich finde interessant, auf wie vielen verschiedenen Wegen sich Gott den Weisen in dieser Begebenheit mitteilte:
- Er verwendete Seine Schöpfung (Verse 2.10)
- Er verwendete die Schrift (Verse 5-6)
- Er verwendete Menschen mit Einsicht (Verse 4-6)
- Er verwendete die Umstände (Verse 1-3.11)
- Er verwendete Träume (Vers 12)
Gottes Fähigkeit, sich mit den Menschen zu verständigen, deren Herzen bereit sind zu hören, kennt keine Grenzen. Vielleicht hatten die Weisen Zugang zu jüdischen Schriften aus der Zeit Daniels – wir wissen es nicht. Vielleicht offenbarte ihnen Gott die Wahrheit in irgendeiner anderen Form, um sie dazu zu bewegen, die Reise nach Jerusalem auf sich zu nehmen, doch auch das wissen wir nicht. Was wir jedoch wissen, ist, dass Gott einen Weg fand, um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken, um ihnen schrittweise die Wahrheit zu offenbaren, um diese Wahrheit durch Sein Wort zu bestätigen und um sie direkt zu den Füßen Jesu zu führen. Dort endete ihre Reise: zu den Füßen Dessen, der „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist, denn es gibt keinen anderen Weg zum Vater als nur durch Ihn.
Nachdem sie den König-Messias gesehen und angebetet hatten, wies Gott sie durch einen Traum an, nicht zu Herodes zurückzukehren. Sie kehrten auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück.
Ich möchte diesem Umstand weder zu viel noch zu wenig Bedeutung zuschreiben. Sie kamen, sie sahen, sie beteten an, sie gingen „anders“ weg – sowohl in natürlicher als auch in geistlicher Hinsicht. Sie hatten Den gesehen, der als König der Juden geboren worden war und dessen Stern sie gefolgt waren. Doch nicht nur das, sondern sie hatten den Messias gesehen – nicht nur ein Baby, das „in Windeln gewickelt“ war, sondern Den, dessen Ankunft die Menschheit in zwei Lager teilte: jene, die eingeladen wurden, doch aus „Bestürzung“ fernblieben; und jene, die der Einladung folgten und verändert weggingen.
Weihnachten ist Gottes Einladung an dich und mich, dem König zu begegnen und verändert wegzugehen.
Dieses Weihnachtsfest ist Gottes Einladung an dich – wie schon seit über 2000 Jahren: komm und begegne dem König. Komm mit deinem Wissen. Komm mit deinen Zweifeln. Komm mit deinen Erwartungen. Komm mit deinen Sorgen. Komm trotz deines Zögerns. Komm mit Gaben oder mit leeren Händen, so wie die Hirten. Aber komm auf jeden Fall.
Und dann betrachte ihn. Betrachte Ihn nicht nur als das Kind in der Krippe. Lass dich nicht von dem Stern ablenken. Lass dich nicht von Folklore oder Tradition beeinflussen. Betrachte Ihn als den König. Betrachte Ihn als den Messias. Betrachte das Baby als den Einen, der verheißen und für dich gesandt worden war.
Antworte dadurch, dass du Ihn anbetest. Gott lädt dich ein, den König und Messias anzubeten. Wirf dich vor Ihm zu Boden und bete Ihn an.
Opfere Ihm, was du hast – deine Gaben, deine Talente, deine Schätze. Bringe Ihm auch deine Träume, deine Hoffnungen, deine Wünsche, dein Verlangen und opfere sie Ihm. Opfere Ihm dein Leben – nicht nur einmal, sondern jeden Tag. Das ist die einzige angemessene Antwort.
Und dann geh verändert weg. Folge nicht mehr deinen alten Wegen, sondern bring das, was du in Christus, deinem König und Messias gefunden hast, den Menschen in deinem Einflussbereich: deiner Familie, deinen Freunden und deinen Mitarbeitern.
Damit wünschen wir von Precept Ministries Dir und Deiner Familie Frohe Weihnachten!