Entmutigung – der heimtückische Zwillingsbruder
Enttäuschung und Entmutigung sind wie siamesische Zwillinge. Wenn wir dem einen die Tür öffnen, kommt der andere automatisch mit!
Wir wollen uns den 42. Psalm ansehen. Dieser Psalm greift unsere Thematik wie kein anderer auf:
Satans Taktik besteht darin, dich nach und nach zu schwächen, zu entmutigen und unaufhörlich Zweifel zu säen, damit du am Ende den Mut verlierst. Und sobald sich die Entmutigung bei dir breitgemacht hat, geht es ziemlich schnell bergab.
Beim induktiven Bibelstudium beginnen wir damit, dass wir uns auf die offensichtlichen Tatsachen im Text konzentrieren. Dazu gehören Personen, Ortsangaben und Zeitangaben.
Lies den 42. Psalm durch und markiere jede Erwähnung der Hauptperson, die in diesem Psalm vorkommt.
Auf der linken Seite findest du ein Beispiel der ersten sechs Verse.
Wenn du mit dem Markieren fertig bist, nimm ein Blatt Papier zur Hand und schreibe auf, was du über den Schreiber (die Hauptperson in diesem Text) lernst. Zum Beispiel: Gibt dir der Text darüber Aufschluss, welchen Beruf der Schreiber hatte, wer er war, wo er sich befand, usw.? Wenn du mit der Liste fertig bist, führe die nächste Aufgabe durch:
Die zweite Hauptperson, die im 42. Psalm erwähnt wird, ist Gott. Nimm eine andere Farbe und markiere jede Erwähnung Gottes einschließlich der Fürwörter („du,“ „dein“, usw.) und Synonyme (z. B. „Fels“).
Als Nächstes unterstreiche alle Ortsangaben grün. Wie du in unserem Beispiel auf der linken Seite sehen kannst, haben wir „das Haus Gottes“ auch unterstrichen, da dieses Haus (der Tempel) an einem bestimmten Ort stand: in Jerusalem.
Wie wird Gott (hebr.: elohim | wie du hier sehen kannst) in diesen Versen beschrieben? Was lernst du über seinen Charakter, sein Wesen, sein Tun? Erstelle eine Liste aller Tatsachen, die du über Gott erfährst.
Zu guter Letzt wollen wir noch drei Dinge markieren: Zeitangaben (mit einem Uhrensymbol), Befehle bzw. Anweisungen (grau unterstreichen und mit einem Rufzeichen versehen) und wiederholt vorkommende Sätze (mit einer orangefarbigen Wellenlinie). Verwende die nebenstehende Graphik als Anhaltspunkt.
Was lernst du durch das Markieren der Zeitangaben? Welche Anweisungen werden im 42. Psalm erteilt – von wem an wen? Warum, denkst du, ist es wichtig, dass wir darauf achten? Welches Wort kommt in diesem Psalm wiederholt vor? Welcher Satz bzw. welche Sätze kommen wiederholt vor? Schreibe diese Informationen auf ein Blatt Papier bzw. ergänze deine bisherigen Listen mit den neuen Informationen, die du gefunden hast.
Erkennst du, wie Enttäuschung und Entmutigung im 42. Psalm zusammenspielen? Wie beschreibt der Psalmist seinen Zustand? Er verwendet Begriffe wie „lechzen“ (hebr.:‛ârag = sich nach etwas sehnen, lechzen, ersehnen), „dürsten,“ „gedenken,“ „betrübt,“ usw.
Es ist nicht verwunderlich, dass Gott dem Josua unmissverständliche Anweisungen gab, um die Israeliten darauf vorzubereiten, das Land, das er ihnen versprochen hatte, in Besitz zu nehmen.
Vierzig Jahre davor hatten es die Israeliten aufgrund ihres Unglaubens versäumt, Kanaan zu erobern. Sie hatten sich in Kadesch-Barnea gegen die Zusagen Gottes entschieden. Auf der einen Seite war das Land genau so, wie Gott es beschrieben hatte: ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Auf der anderen Seite gab es in diesem Land Riesen! Welch überwältigende Enttäuschung packte die Kinder Israels, als sie den entmutigenden Bericht der 10 Kundschafter hörten: „…die Menschen, die dort leben, sind stark und ihre Städte sind sehr groß und gut befestigt; sogar die Anakiter haben wir dort gesehen.“ (4. Mose 13, 27-28; NLB). Völlig entmutigt und desillusioniert erhoben sie ihre Stimmen und weinten die ganze Nacht (4. Mose 14,1).
Ihr Gott war plötzlich zu klein geworden, um mit menschlichen Riesen fertigzuwerden.
Etwa vierzig Jahre später bereitete sich das Volk Israel erneut darauf vor, dasselbe Land einzunehmen und gegen dieselben Riesen zu kämpfen. Darum sagte Gott nicht nur einmal, sondern dreimal: „Sei stark und mutig!“ (Josua 1, 6.7.9). Sie sollten „keine Angst haben und nicht verzweifeln“ (Josua 1,9), denn der Herr, ihr Gott, war bei ihnen. Josua wusste sehr wohl, wohin Entmutigung führen kann. Schließlich war er einer der ursprünglichen zwölf Kundschafter gewesen. Damals hatten er und Kaleb ihre Kleider zerrissen und die Kinder Israels angefleht, im Glauben zu leben und Gott zu vertrauen (4. Mose 13,30). Trotzdem wollte ihnen das Volk nicht zuhören. Der Bericht über die Riesen und die befestigten Städte war durch ihre Verteidigungslinie gedrungen, mit dem Resultat der totalen Entmutigung, die zu Niedergeschlagenheit und Verzweiflung führte. Am Ende waren sie völlig demoralisiert und unfähig, auch nur einen Schritt zu wagen.
Und wie lautet Gottes Wort heute für dich? Sei stark und mutig, denn dein Vater, der allmächtige Gott, regiert. Hör auf zu weinen und erfreue dich an dem Gott deines Heils, „denn Gott ist dein Heil! Der Herr, der Allmächtige, ist deine Kraft! Mit ihm kannst du so sicher wie eine Gazelle über die Felsen springen und wohlbehalten die Berge überqueren“ (Habakuk 3,18.19; NLB). Die beste Medizin gegen Entmutigung ist Ermutigung. Ermutige dein Herz, indem du deinen Blick auf Gott und auf seine Verheißungen richtest!
(c) 1994-2019 Precept Ministries International e.V. All rights reserved. Übertragen und adaptiert aus dem Buch von Kay Arthur, Beloved: From God’s Heart To Yours (Eugene, OR: Harvest House Publishers, 1994), April 3-8.