Der erste Schritt zu einer praktischen Umsetzung des Wortes Gottes besteht darin, dass wir uns ein klares Bild von der Aussage des biblischen Textes machen. Eine präzise Beobachtung und korrekte Auslegung sind daher unerlässliche Voraussetzungen, wenn wir die Bibel richtig anwenden wollen. Sobald wir Gottes Wort verstehen, sind wir vor Gott dafür verantwortlich, es zu akzeptieren und zu befolgen.
Anwendung
Was sind die Konsequenzen?
„Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!“ (Jakobus 1,22)
„Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband.“ (Hebräer 4,2)
Bibelstudium ist weit mehr als nur eine intellektuelle Übung. Das eigentliche Ziel ist die
Anwendung des Wortes Gottes im Alltag.
Die Voraussetzungen für die Anwendung sind eine gründliche Beobachtung und eine korrekte Interpretation.
Anwendung beginnt mit glaubendem Akzeptieren und führt zu praktischem Handeln.
Anwendung findet statt, wenn wir mit der Wahrheit konfrontiert werden und in einer Haltung des Gehorsams darauf reagieren.
Anwendung beantwortet die folgenden Fragen:
- Welche Aussagen der Schrift muss ich glaubend akzeptieren und danach mein Leben ausrichten?
- Was muss sich in meinen Glaubensüberzeugungen und in meinem Leben ändern?
Anwendung wird in 2. Timotheus 3,16-17 beschrieben:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. (2. Timotheus 3,16-17)
Überführung bedeutet, dass Gottes Wort ans Licht bringt, was in unserem Denken und Verhalten nicht mit der Bibel vereinbar ist, wie zum Beispiel falsche Einstellungen oder mangelnder Gehorsam. In diesem Fall bedeutet Anwendung, dass wir Gottes Zurechtweisung akzeptieren – ihm Recht geben, wenn er bestimmte Gedanken oder Handlungen in unserem Leben als falsch bezeichnet. Auf diese Weise werden wir von Sünde und Unglauben befreit.
Zurechtweisung ist der nächste – und manchmal der schwerste – Schritt bei der Anwendung. Oft erkennen wir, was falsch ist, unternehmen aber nichts, um uns zu ändern. Gott lässt uns bei diesem schwierigen Schritt, Falsches in Ordnung zu bringen, jedoch nicht allein. Manchmal scheint es unmöglich zu sein, eine Lösung zu finden, doch es gibt sie in jedem Fall! Jedes Kind Gottes, das den Willen seines Vaters tun will, kann damit rechnen, dass ihm der Heilige Geist zeigen wird, wie es sich ändern kann. Häufig geschieht eine Änderung einfach durch ein Sündenbekenntnis und eine Umkehr von dem falschen Weg. In anderen Fällen zeigt uns Gott konkrete Schritte.
Erziehung in der Gerechtigkeit: Die Bibel wurde uns als Handbuch fürs Leben gegeben. Wenn du sie studierst, rüstet dich Gott aus, und zwar durch:
- Lehren
- Gebote
- Verheißungen
- Ermunterungen/Ermahnungen
- Warnungen
- Beispiele biblischer Personen
- Berichte von Gottes Handeln im Leben von Menschen.
Das eigentliche Ziel des induktiven Bibelstudiums ist ein verändertes Leben sowie eine tiefe und bleibende Beziehung zu Jesus Christus. Gottes Wort verwandelt uns von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in das Ebenbild Jesu. Strecke dich danach aus!